Wann waren Sie auf Mutter-Kind-Kur und in welcher Klinik?
„Wir waren vom 06. bis 27. Juni 2023 in der tollen Klinik lnntaler Hof.“
Sind Sie berufstätig?
„Ich arbeite 30 Stunden pro Woche und bin Marketing Managerin bei einem SoftwareUnternehmen, d.h. dass ich in relativ kurzer Zeit viele Marketing-Maßnahmen koordinieren,
umsetzen und controllen darf. Ein Beispiel: kommt ein neues Software-Produkt, erstelle ich ein Konzept zur Vermarktung dieses Produktes im Einklang mit den schon
vorhandenen Produkten. Auf Basis dieses Konzeptes werden Maßnahmen von mir entwickelt (z. B. ein Fotoshooting und die Produktion eines Videos)
und diese Maßnahmen setze ich dann um. Beim Fotoshooting koordiniere ich dann alle Abläufe vom Cast bis zur Produktion der Bilder.
Beim Video erstelle ich zusammen mit einer externen Agentur das Drehbuch und begleite dann den Dreh.
Dadurch das dieser Job nicht planbar ist und jeden Tag andere Aufgaben auf mich warten, ist es vielfältig und spannend -
allerdings auch anstrengend, da ja die Kinder und der Haushalt auch noch Zeit benötigen.“
Wie haben Sie von der Möglichkeit einer Mutter-Kind- bzw. Vater-Kind-Kur erfahren?
„Meine Cousine hat im vergangenen Jahr eine Mutter-Kind-Kur gemacht und daraufhin bin ich zu meinem Hausarzt gegangen, der mich beraten hat.
Nachdem ich mit ihm alle meine Krankheiten durchgesprochen habe, hat er mir vorgeschlagen eine Kurmaßnahme zu beantragen.
Wir haben den Antrag ausgefüllt und noch in derselben Woche wurde diese bewilligt.“
Weshalb waren Sie zur Mutter-Kind-Kur?
„Durch die beiden Corona-Lockdowns waren beide Kinder sehr viel zu Hause und ich musste beim zweiten Lockdown auch noch (nebenbei) arbeiten.
Beim ersten Lockdown war Max ein halbes Jahr alt und ich war zwar noch zu Hause, aber mit einem Baby und einem zweieinhalbjährigen Kind
zu Hause zu sein ist auf Dauer sehr stressig - vor allem wenn man davon ausgeht, dass man tagsüber genügend Zeit für das Baby hat.
Ich war dann im Sommer 2022 so erschöpft, hatte Rückenschmerzen und hatte in immer kürzeren Abständen Migräne-Attacken mit Auren,
so dass ich eine Kurmaßnahme ausprobieren wollte - also besser gesagt schauen wollte, ob mir das hilft.“
Wie ging es Ihnen in den ersten Tagen der Eingewöhnung?
Konnten Sie gleich abschalten und sich auf die Kurmaßname einlassen?
„Wir drei sind sehr gut in der Klinik angekommen, was auch an dem freundlichen Personal (egal ob Rezeption, Küche, Reinigungskräfte,
Therapeuten*innen, Ärzte*innen und nicht zuletzt an der Klinikleiterin) lag. Ich hatte anfangs ein bisschen Bammel, dass wir Heimweh haben könnten,
waren wir doch zum ersten Mal ohne meinen Mann so lange Zeit von zu Hause weg. Aber da wir in der Mitte unseres Aufenthaltes ein Treffen
mit dem Papa in Passau vereinbart hatten, fiel uns das Ankommen sehr leicht (weil wir ja etwas hatten, worauf wir uns freuen konnten,
falls es uns in der Klinik nicht gefallen hätte). Ich war in den ersten zwei Tagen ein bisschen überwältigt von den ganzen Zetteln,
die man ausfüllen musste (Entscheidung Gesprächskreis und die Gefühlsskala beurteilen) und von den Angeboten, aber da war ich zwei Tagen drin!
Ich muss auch sagen, dass ich von den Freizeitangeboten ziemlich überwältigt war. Ich hatte uns extra Spiele von zu Hause mitgenommen,
die brauchten wir aber gar nicht, weil wir entweder ein Freizeitangebot genutzt haben oder in der Bücherei etwas ausgeliehen haben.“
Wie nahmen Ihre Kinder die Kurmaßnahme an? Fühlten sie sich wohl?
„Am Anfang war es gerade für meinen dreijährigen Max sehr schwer, in die Betreuung zu gehen, da er sich mit neuen Situationen (gerade in der Betreuung)
schwer tut. Aber die Erzieherinnen haben das super gemacht und mir ist besonders Aggi in Erinnerung, da sie es so super mit den Kindern macht,
dass Max nur noch zu ihr wollte. lda war anfangs auch ein bisschen schüchtern, aber sie hat gleich am ersten Tag eine „Freundin" gefunden
und so hatte sie natürlich auch einen guten Grund, täglich in die Betreuung zu gehen. Was mir besonders im Kopf geblieben ist: Max hatte Probleme
mit dem „zwei-Mal-an-einem-Tag-in-die-Betreuung gehen“ und dann bin ich mit Max, den Erzieherinnen und der Therapieplanung so verblieben,
dass er nur noch bis zum Mittag in die Betreuung geht - so hatten wir alle etwas davon! Meiner Tochter ist besonders das lndianerfest und
der Besuch im Salzini in Erinnerung geblieben. Wovon beide auch heute immer noch erzählen, sind die Besuche im Schwimmbad, welches dann wieder öffnen konnte.“
Was hat Ihnen während der Kurmaßnahme besonders geholfen?
„Eigentlich die Mischung aus allem (Therapie, Medizin, Psychologie, gemeinsame Zeit mit den Kindern) hat mir besonders geholfen.
Ich habe mich zwar nach meinem ersten Besuch aus dem Gesprächskreis rausnehmen lassen, da dort eine Frau von dem Missbrauch
ihres Sohnes berichtete und sowas belastet mich eher, als dass es mir hilft. Aber die restlichen Angebote habe ich gut genutzt.
Die gemeinsame Zeit mit den Kindern und das Sport-Programm waren meine Highlights. Ich konnte in der Klinik Inntaler Hof
zum ersten Mal das Faszientraining ausprobieren und habe mir gleich nach der Rückkehr zu Hause eine Faszienrolle bestellt.
Qi Gong bei Viktoria habe ich auch das erste Mal bei euch probiert und es hat mir gut zum Abschalten geholfen.
Ich finde übrigens, dass die Klinik so schön gelegen ist, dass wir die Zeit am Wochenende sehr gut für Ausflüge
in der Umgebung nutzen konnten (Schärding, Passau, Schloss Neuburg, Mariensteg Wernstein, Dinoland Katzenberg).“
Profitieren Sie noch heute von Ihrer Mutter-Kind-Kur?
„Das kann ich ganz klar mit „Ja“ beantworten: ich mache endlich wieder Sport! Ich habe nur noch den notwendigen Anstoß
gebraucht und nun nehme ich mir zwei Mal die Woche Zeit zum Laufen. Und ab und zu schaffe ich sogar eine Sporteinheit
mit der Faszienrolle oder für Rückenübungen. Und die gemeinsame Zeit mit den Kindern hat uns noch enger zusammengebracht.“
Würden Sie noch einmal eine Mutter-Kind-Kur machen - wenn ja warum?
„Auch hier ein ganz klares „Ja“: Ich habe mich, seit die Kinder auf der Welt sind, zu wenig um mich selbst gekümmert,
obwohl es einem ja gut gehen muss, damit man sich um seine Familie kümmern kann. Und das ist mir erst während
der Kurmaßnahme - fernab von dem alltäglichen Hamsterrad - wieder bewusst geworden. Deshalb würde ich gern
nochmal eine Mutter-Kind-Kur machen. Wir mussten leider auch früher heimfahren, da die Kinder fünf Tage vor der
ursprünglichen Abreise so krank wurden, dass ich sie bis zur Abreise hätte pflegen müssen und ich so keine Angebote
mehr hätte nutzen können.
So haben wir zusammen mit meiner behandelnden Ärztin beschlossen, dass die Kinder und ich früher abreisen.“
Vielen herzlichen Dank für das Interview, Kathleen!
Dank Ihrer Meinung und Erläuterung können sich andere Mütter und Väter ein klareres Bild
von einer Mutter-Kind- oder Vater-Kind-Kur machen.