Achtsamkeit für mich
Wer kennt das nicht? Man hat einen Termin nach dem anderen, hetzt von A nach B, ist mit den Gedanken immer schon beim nächsten Thema, das noch erledigt werden muss. Gern überlegt man auch, was alles nicht so reibungslos verlaufen ist. Und am Abend fragt man sich schlussendlich: „Was habe ich eigentlich heute überhaupt gemacht?“
All das führt uns geradewegs zum Konzept der Achtsamkeit, das wir Ihnen gern näherbringen wollen. Es soll Ihnen dazu dienen, in dieser schnelllebigen Zeit ein wenig mehr Ruhe und Entspannung in Ihren Alltag zu bringen.
Denn Achtsamkeit bedeutet, geistig bei etwas zu verweilen, letztendlich mit allen Sinnen aufmerksam in der gegenwärtigen Situation zu sein.
In der Psychologie gibt es das Phänomen des „negativity bias“ – welches bedeutet, dass wir uns an negative Erlebnisse, Faktoren oder Emotionen tendenziell stärker erinnern als an positive. Das kann dazu führen, dass wir uns, trotz objektiv guter Umstände, nicht so gut fühlen. Auch Ängste können sich verstärken.
Bei der Achtsamkeit geht es darum, Erlebtes ganz bewusst nicht zu bewerten. Alle Gedanken und Gefühle, die wir wahrnehmen, sind in Ordnung. Wir dürfen sie haben!
Am Anfang ist das gar nicht so einfach, da wir es gewohnt sind, alles immer gleich zu bewerten, um es entsprechend einzuordnen.
Auch, wenn man nicht viel Zeit erübrigen kann, gibt es Techniken, die sich ganz einfach und schnell in den Alltag integrieren lassen und oft schnell positive Veränderungen mit sich bringen.

Dafür haben wir Ihnen ein paar Anregungen bzw. Übungen zusammengestellt:
Innehalten im Alltag
Halten Sie bestenfalls mehrmals täglich eine Minute inne. Setzen Sie sich bequem hin, atmen Sie bewusst ein und aus und achten Sie darauf, wie der Atem fließt. Sie können sich die Fragen stellen: „Wie fühlen sich meine Füße auf dem Boden an, wie mein Rücken an der Stuhllehne?“ Oder: „Was spüre ich gerade alles an meinem Körper, wie geht es mir gerade?“
Nehmen Sie einfach wahr, was Sie gerade empfinden, ohne es zu bewerten und ohne den Versuch, es zu verändern. Falls Sie sich dabei ertappen, doch zu bewerten, sollten Sie einfach versuchen, wieder in die reine Wahrnehmung zurückzukommen. Beobachten Sie Ihre Gefühle.
Bewusst gehen
Die Zeit, in der Sie irgendwohin unterwegs sind, beispielsweise einkaufen gehen oder zur Arbeit fahren, können Sie ebenfalls zur Stressreduktion nutzen. Nehmen Sie bewusst wahr, wann Ihre Füße den Boden berühren, welche Muskeln Sie anspannen bzw. entspannen oder in welchem Tempo Sie unterwegs sind.
Eine weitere Möglichkeit ist das bewusste Spazieren, beispielsweise im Wald. Nehmen Sie die Schönheit der Natur in sich auf, lassen sie sie mit allen Sinnen auf sich wirken.
Bewusst essen
Lassen Sie sich beim Essen ausreichend Zeit – ohne nebenbei fernzusehen oder das Handy in die Hand zu nehmen. Nehmen Sie wahr, wie die Speisen riechen, wie sie schmecken, sich im Mund anfühlen.
Auch ein heißer Tee oder ein erfrischendes Getränk lassen zu, sich zu fragen: „Wie fühlt sich die warme Tasse in meiner Hand an, wie das kühle Glas? Wie riecht und schmeckt es?“
Genießen und erleben Sie bewusst und gegenwärtig – Sie werden erstaunt sein, wie schnell sich eine positive Wirkung einstellt!